SP Holländerwindmühle Straupitz
Ursprünglich planten wir für diese Reise, den Spreewald wie ein Pauschaltourist zu besichtigen. Dazu wollten wir mitten rein nach Lübbenau und uns auf einen der riesigen Kähne stopfen lassen, nur um sowas auch einmal gemacht zu haben.
Glücklicherweise kam es anders – ein Camper an unserer vorherigen Station hatte uns von der Bockwindmühle Straupitz erzählt. Der Ort läge am Rand des klassischen Spreewalds, dort würden ebenfalls Kahnfahrten angeboten und es wäre nicht so überlaufen und durchorganisiert wie in den Spreewaldhochburgen. Außerdem gäbe es bei der Windmühle auch einen Wohnmobilstellplatz.
Für uns, die wir eigentlich keinen durchorganisierten Massentourismus mögen hörte sich das sehr gut an – in den einschlägigen Apps und Webseiten gab es aber überhaupt nichts zu einem Stellplatz in Straupitz, einzig bei der Anfahrtsbeschreibung auf der Mühlenwebseite wurden vier Stellplätze erwähnt.
Nach einem Anruf, bei dem uns sehr freundlich gesagt wurde daß es kein Problem wäre uns unterzubringen war für uns klar: Das probieren wir aus, weiterfahren kann man ja immer. Wir wurden auch vor Ort noch einmal sehr freundlich empfangen, gegen Pfand wurde uns ein Schlüssel für die Gästetoilette ausgehändigt. Am Platz gibt es Strom aus einem Baustromverteiler, Wasser aus dem Hahn am Stellplatz gab es leider nicht da die Leitung geplatzt war. Machte auch nix, man hat ja eine Kanne an Bord und kann so das verbrauchte Wasser wieder nachtanken.
An der moderierten Führung durch die Mühle haben wir nicht teilgenommen, statt dessen konnten wir uns völlig frei in dem gesamten Komplex mit Korn-, Öl- und Sägemühle bewegen. Die Ölmühle war gerade im Schaubetrieb, so konnten wir frischestes, noch warmes Leinöl probieren. Genau dieses Produkt wird auch in der angeschlossenen Restauration mit Quark und Pellkartoffeln verkauft – mir hat es wider Erwarten sogar sehr gut geschmeckt. In dem Mühlenladen werden auch andere Erzeugnisse rund um Leinsamen auch online verkauft, u.A. auch ein fein gemahlenes Leinkuchenmehl welches wir inzwischen beim Brotbacken verwenden um das eigene Brot noch bekömmlicher und (für uns…) besser verdaubar zu machen. Ein paar Gramm zu jedem Brotrezept genügen, selbst bei Dinkelbaguettes verwende ich es regelmäßig.
Auch Spreewald-Kahnfahrten werden im Ort angeboten. Beim Gassi gehen bekamen wir allerdings in der Touri-Info die Auskunft, daß noch keine Fahrten gemacht wurden, jedoch fiel uns auf, daß einer der Kähne im Hafen abgedeckt und geschmückt war. Direkt daneben war jemand dabei, die Rabatten zu pflegen. Auf Nachfrage sagte uns der Mann, daß die Auskunft aus der Info falsch sei und natürlich bereits Fahrten gemacht werden. Zur nächsten vollen Stunde sei die nächste Fahrt vorgesehen, und er würde uns gerne durch die Kanäle staken. Bis zu dem Termin waren es noch 40 Minuten, in der Zeit schafften wir es den Hund quer durch den Ort ins WoMo zu verfrachten und mit Kameras bewaffnet 3 Min vor Voll wieder zurück im Hafen zu sein.
Dort waren wir dann die einzigen Fahrgäste, weshalb wir annahmen daß die Fahrt nun wegen zu geringer Beteiligung ausfallen würde – Irrtum, das Ganze wurde eine zweistündige, romantische Kahnfahrt durch die Wälder und Wiesen nur für uns Zwei: