Rättvik – Hedarfjorden Syd
Eigentliches Ziel für diese Etappe war der Campingplatz in Älvdalen, laut Webseite ist der Platz das ganze Jahr geöffnet. Das stimmt auch tatsächlich, allerdings steht an ganz anderer Stelle auf der Webseite, dass die Rezeption ab 25.8. nur noch Donnerstags bis Sonntags geöffnet hat – und das hatte ich natürlich nicht gelesen, so standen wir an einem Mittwoch vor geschlossener Schranke und unbesetzter Rezeption. Schade drum, die Gegend um Älvdalen hätten wir uns gerne angesehen, dort soll es viele Wanderwege zu großen Wasserfällen und schönen Aussichtspunkten geben. Eine Alternative hatten wir auch nicht eingeplant.
Also fuhren wir auf dem Riksweg 70 weiter in Richtung Norwegen, seit Rättvik waren wir nur bergauf gefahren, und so ging es auch immer weiter nach oben. Wir merkten schnell, dass wir gleichzeitig auch tiefer in die “echte” schwedische Pampa fuhren, die Abstände zwischen den Ortschaften wurden immer größer.
Bei einem Gassi-Halt kurz vor Älvdalen hatte ich auf einer dort ausgestellten Karte gelesen, daß die Gemeinde Älvdalen in ihrem Gebiet links und rechts der Hauptstrassen das schwedische Jedermannsrecht eingeschränkt hat, Grund wird wohl sein daß dieses Recht von zu vielen Touristen einfach zu ausgiebig und ohne Augenmass ausgenutzt wurde. Leider war diese Beschreibung der betroffenen Bereiche in amtschwedisch für mich zu unverständlich, einfach irgendwo an einen Waldsee zu fahren war also nicht drin. Als Ausgleich für die Maßnahme betreibt die Gemeinde große naturbelassene “Freicampingplätze” auf denen für wenig Geld (60 Kronen) gecampt werden darf. Der Platz “Hedarfjorden Syd“, den wir in der Nähe der Strassenüberführung über den Österdalälven fanden, ist so ein Platz – und als wir ankamen war er komplett leer, wir konnten uns unter den weit verstreuten, weit auseinander liegenden Parkplätzen den schönsten in Ruhe aussuchen. Ich machte mir sogar den Spaß, einen Platz mit Sicht auf den Astra-Satelliten auf 19.2° Ost zu suchen: Nur auf Platz 3 läuft die Glotze…
Jeder der Plätze hat eine Feuerstelle und eine einfache Sitzbank aus Holz, und mitten drin zwischen den Plätzen steht eine Holzhütte mit einem Donnerbalken als Klo, mehr Natur findet man wohl nur wenn man einen der vielen Holzrückewege hineinfährt. Abends bekamen wir noch Besuch von einem völlig entspannten, fast zutraulichen Fuchs der die Feuerstellen auf Essensreste inspizierte.
Irgendwo hinter Mora war uns aufgefallen, daß sehr viele Pilze an den Waldrändern schon aus dem fahrenden Auto zu sehen waren, Pam hatte auch in Facebook-Gruppen gelesen daß es in Schweden aktuell sehr viele Pilze geben sollte. Irgendwann passte es mit dem Platz zum parken, und wir gingen ein paar Schritte in den Wald hinein. Dort kamen wir aus dem Staunen über die Vielfalt an verschiedenen Pilzen nicht mehr heraus. Neben diversen mir unbekannten Lamellenpilzen fanden wir riesige Steinpilze und Birkenpilze. Damit wurde uns auch klar, warum in den größeren Supermärkten so viele Dörrautomaten mit Sonderpreisen angeboten wurden.
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